Die Olympischen Winterspiele 2018 in Pyeongchang in Südkorea sind kaum zu Ende, schon sitzt Christian Klaue, IOC Pressesprecher a.D. mit Club-Präsidentin Monika Oberndorfer im Hofbräuhaus zum sportlichen Kamingespräch. Ja, die Spiele haben sich nicht nur auf den Sport konzentriert, sondern auch politisch Akzente gesetzt: sie waren der Beginn der Annährung zwischen Nord- und Südkorea. Kurz vor den Spielen wurde noch über die Fahne debattiert, aber nach einem Konsens sind die Athleten beider Nationen doch gemeinsam hinter einer Fahne einmarschiert.
Auch die Frage, wer hinter dem IOC steckt, brachte für manch einen Überraschungen: 115 Personen, die aus dem Bereich der Athletenvertreter, aus Verbänden, aus NOCs und „freien“ Mitglieder wie z.B. HRH Princess Anne gehören.
Spannend ging auch die Frage nach den TopSponsoren aus: nein, Audi steckt – obwohl von einem Gast erwähnt – nicht dahinter. Vielmehr sind es 13 global tätige Unternehmen, die die Spiele unterstützen – dafür aber keinerlei Flächenwerbung erhalten. Die Stadien sind alle werbefrei! Die größten Einnahmen erzielt das IOC jedoch nicht über Sponsoren, sondern über den Verkauf der TV-Rechte. Insgesamt summierten sich die Erlöse zwischen 2013 und 2016 auf rund 5,7 Mrd. Dollar – 90% des Geldes geht über die Verbände oder NOCs zurück in den Sport und zu den Sportlern. Die Olypmischen Spiele gelten somit als „Solidarprogramm“, denn viele Nationen könnten sich eine Teilnahme ohne finanzielle Unterstützung gar nicht erlauben.
Beim Thema „Doping“ wurde auch klar, dass trotz aller Emotionen jeweils gilt: im Zweifel für den Angeklagten. Deshalb wurden beispielsweise für Rio 2016 die russischen Athleten nicht kollektiv gesperrt. Der juristische Prozess war noch nicht zu Ende – im Gegensatz dazu in Pyeongchang. Neue forensische Tests dauern und kosten Geld – das alles wird vom IOC gefördert und bezahlt.
Die Journalisten dürfen den kritischen Blick nicht verlieren, aber auch nicht alles schlecht reden. So haben einige Sportler wie z.B. Timo Boll in China einen deutlich höheren Bekanntheitsgrad als in Deutschland selbst. Und in Deutschland werde man sehen, ob es politisch und somit in einem Leistungssportkonzept gewollt sei, nur wenige Sportarten stark zu fördern, oder die volle Breite der Sportarten.
… und sportlich war es allemal: unter den Gästen Alexander von Stülpnagel, DOG-Präsident München und Dr. med Andreas Gröger, Mannschaft-Arzt der Deutschen Eishockey-Nationalmannschaft der Herren. Da waren sie wieder, die Bilder der Jungs in Gelb, die zum Ende der Spiele noch sensationell die Silbermedaille gewannen… und irgendwie sind wir doch alle berührt.