Die Botschafterin des Fürstentum Liechtenstein, Ihre Exzellenz Isabel Frommelt, beehrte den Club in Begleitung ihres Honorarkonsuls aus Bayern, Dr. Christian Waigel.
Im locker und gelösten Gespräch hat die Präsidentin des Clubs, Monika Oberndorfer, der Diplomatin mit geschickten Fragen allerhand Neues und Erstaunliches über das Fürstentum entlocken können. Liechtenstein macht deutliche Fortschritte, sich als sauberer Finanzplatz zu etablieren, den Tiefpunkt des Ansehens verortet Frau Frommelt bei der Festnahme des Klaus Zumwinkel im Jahr 2010.
Liechtenstein wird trotz seiner Bemühungen noch mit jeder Menge negativen Vorurteilen konfrontiert, bei denen die ergriffenen Maßnahmen und erfolgten Entwicklungen außer Betracht bleiben. Hier gibt es noch viel Aufklärungsarbeit zu tun.
Die Botschafterin selber repräsentiert das Fürstentum mit ihrer ehrlichen, positiven, bodenständigen und sympathischen Art im besten Sinne. Wir lernen, dass sich Liechtenstein bei der Identifikation krimineller Geldströme stark engagiert, die Finanzindustrie soll gegen moderne Sklaverei zu Felde ziehen.
23 % der Wertschöpfung in Liechtenstein entfällt auf Nischen- und Hochtechnologie. Dass Hilti, die martialischen Bohrmaschinen, aus Liechtenstein stammen, wussten wir vielleicht. Dass jeder fünfte künstliche Zahn in Europa aus dem Fürstentum kommt, verriet uns die Botschafterin.
Das Fürstentum hat sich zwar nicht für eine Mitgliedschaft in der Europäischen Union aber doch für den Beitritt zum im europäischen Wirtschaftsraum (EWR) entschieden. Dabei handelt es sich um eine vertiefte Freihandelszone mit den Ländern der Europäischen Union, der zudem Norwegen und Island angehören.
Liechtenstein ist engstens mit der Schweiz verbunden, nicht nur durch den vor fast 100 Jahren geschlossenen Zollvertrag, die Schweiz übernimmt einige konsularische Aufgaben auch für das Fürstentum. Mit der Mitgliedschaft im EWR und der intensiven Verbindung mit der Schweiz hat sich das Fürstentum, so die Botschaft der Botschafterin, für das Beste aus zwei Welten entschieden.
Liechtenstein ist nicht Mitglied der NATO und hat keine eigene Armee, wir konnten aber klären, dass die Schweiz sich im Falle eines Falles um die Sicherheit der und 40.000 Liechtensteiner kümmern wird. Die anwesende Generalkonsulin der Schweiz, Elisabeth Bösch Malinen, konnte das glücklicherweise bestätigen.
Der UNO gehört Liechtenstein seit 1990 an, Frau Frommelt hebt hervor, dass dies über zehn Jahre vor dem Beitritt der Schweiz war. Mit der aktuellen Vetoinitiative bei der UN möchte Liechtenstein auch international Verantwortung übernehmen und Zeichen setzen.
Die Botschafterin rät dringend, Liechtenstein auch als touristisches Ziel wahrzunehmen, nicht vorbeifahren, sondern auch mal anhalten ist die Devise. Liechtenstein hat eine sehr schöne Natur, reichlich Burgen, auch Ruinen genannt. Am 15. August, dem Staatsfeiertag sollte man hier Käsespätzle mit Apfelmus essen, die Höhenfeuer bewundern und mitfeiern. So überzeugend wie dieser Tipp rüberkam, treffen sich die über 30 Gäste der Veranstaltung bestimmt im August in Liechtenstein.
Thomas Elster,
stellv. Vorsitzender des Vorstands SDWM,
Honorarkonsul Republik Korea