Ausstellung „Strandgut“ von Sven Hartmann im Museum „Reich der Kristalle“
Über 30 Mitglieder und Gäste wollten sich diese Verbindung von Kunst mit Wissenschaft nicht entgehen lassen.
Unsere frisch von einem Vietnam-Urlaub zurückgekehrte Clubpräsidentin Monika Oberndorfer begrüßte uns in ihrer üblichen charmanten Art und präsentierte eine von dort mitgebrachte „Muschel“, die doch prima zum Ausstellungsplakat passe. Da hatte sie aber die Rechnung ohne den Hausherrn Dr. Rupert Hochleitner gemacht, seines Zeichens Diplom-Mineraloge, der darauf hinwies, dass es sich bei dem Meerestier auf dem Plakat wie auch dem Mitbringsel um eine Schnecke und mitnichten eine Muschel handele.
Wir erfuhren dann von ihm, was es mit dem Museum auf sich hat. Bereits die alten Römer hätten Mineralogie betrieben und beim Anblick von Mineralen gefragt: Was habe ich da? Wie entsteht es? Was kann ich damit machen? In späterer Zeit sei die Frage hinzugekommen „Wie kann ich es nachmachen?“ Wie er zu seinem Beruf gekommen sei, wollte Monika Oberndorfer wissen. Schon seine Großmutter habe Steinchen in einer Vitrine gehabt und behauptet, sie habe Achate beim Spielen im Sandkasten gefunden, das sei jedoch sicher nur eine tolle Story und könne nicht stimmen. Sein Interesse sei aber damit geweckt gewesen.
Wie kam es nun zur Verknüpfung von Kunst und Wissenschaft? Kunstausstellungen gibt es im Museum öfters und hier bot sich eine Gemeinschaftsausstellung an, denn bei den von Sven Hartmann unter dem Titel „Strandgut“ dargestellten Schnecken und Muscheln handelt es sich um nichts anderes als Biominerale.
Der Künstler und sein Werdegang wurden uns von der dazu berufenen Person vorgestellt, nämlich seiner Gattin und Agentin Iris Madl. Geboren ist er 1943 im Tessin und angefangen hat er als Schaufenstergestalter. Über die Filmausstattung fand er den Weg zur Kunst, die er viele Jahre lang in Zürich und Basel unterrichtete. Geradezu berühmt wurde er mit seinen Kater-Jacob-Cartoons; das erste stammt aus 1970. Auch heute noch gibt es Kater-Jacob-Kalender und –Bücher.
In der Ausstellung durften daher einige Kater-Jacob-Bilder, die als Schauplatz den Strand haben, nicht fehlen. Doch die Hauptmotive sind Schnecken und Muscheln, die in den unterschiedlichsten Varianten dargestellt werden. Besonders eindrucksvoll war das gleich zu Beginn unter dem Thema „Das Gleiche ist nicht das Gleiche“ zu bewundern. Sven Hartmann selbst erläuterte uns eine Reihe von Bildern einer Schnecke – alle in der gleichen Größe und mit dem gleichen Motiv und doch höchst unterschiedlich in der Farbgebung, der Helligkeit und den Kontrasten. Nachdem er uns durch die ganze Ausstellung geführt hatte, stand genug Zeit für einen erneuten Rundgang auf eigene Faust zur Verfügung, um sich die unwillkürlich gewählten Favoriten noch einmal genauer anzusehen.
Es blieb noch, dem Hausherrn Dr. Rupert Hochleitner sowie dem Künstler Sven Hartmann und seiner Frau Iris Madl zu danken. Anschließend fand der Abend einen gemütlichen Ausklang im Restaurant Tresznjewski.