Zu einem Vortrag zum Thema „Kryptowährungen“ durften rund 30 Mitglieder und Gäste des Schweizerisch-Deutschen Wirtschaftsclubs am 17.11.2022 in den wunderschönen Räumen der Münchner Niederlassung des Schweizerischen Bankhauses UBS in Bogenhausen zu Gast sein.
Der Referent Nathan Kaiser besitzt die schweizerische und die taiwanesische Staatsangehörigkeit und ist als Rechtsanwalt in Zürich zugelassen, vormals auch in Hongkong, Taipeh und Berlin. Er berät Firmen in Fragen der Digitalisierung und Firmenstrategie sowie ihrer Präsenz auf internationalen Märkten. Er fokussiert sich auf Investitions-, Handels-, Gesellschafts- und Arbeitsrecht und ist auch als Unternehmer tätig. In den vergangenen Jahren war er Partner am Berkman Klein Center der Harvard Universität und der Swiss SIX Digital Exchange (SDX) und ist heute im Verwaltungsrat mehrerer Unternehmen in der Schweiz. Gebürtig in Solothurn studierte Herr Kaiser Jura in Lausanne, Straßburg und St. Gallen. Nachdem er zwanzig Jahre lang in Asien – Taipeh, Shanghai, Hongkong und Peking – praktiziert hat, ist er mit seiner Familie nunmehr in die Schweiz zurückgekehrt.
Das Publikum überraschte Nathan Kaiser zunächst mit der Aussage, dass ihn das Thema Kryptowährungen langweile. Es gebe sie seit gut 10 Jahren und sie hätten die Welt nicht verändert; die Idee einer weltweiten Währung habe sich nicht durchgesetzt. Und bei Aldi könne man damit auch nicht zahlen.
Interessanter seien schon Wertschriften (oder auch Effekten oder Anteile) auf Kryptobasis. Das Problem hierbei sei aber die weltweit starke rechtliche Regulierung der Übertragung auf dem Sekundärmarkt, so dass solche Werte derzeit faktisch keine Rolle spielten, wenn auch Nathan Kaiser der Meinung ist, dass sich da langfristig der Wind drehen werde.
Schließlich kam Nathan Kaiser auf das Thema der sog. „NFTs“ (Non-Fungible Token) zu sprechen. Diese benutzen zwar dieselbe Technologie wie Kryptowährungen, sind aber im Unterschied zu diesen einmalig und nicht teilbar. Die neuen Märkte in diesem Bereich seien geradezu explodiert.
Am Ende des Vortrags waren in den Gesichtern der Zuhörer trotz der anschaulichen Erklärungen so einige Fragezeichen zu sehen. Nathan Kaiser empfahl uns, die Technologie wie ein Excel-Spreadsheet zu betrachten und über das ganze Thema ein bisschen zu schlafen.
Was sicher die meisten aus der Veranstaltung mitgenommen haben: in Kryptowährungen zu investieren, ist auch nicht risikoärmer, als Roulette zu spielen.